Jeder Profi-Tennisspieler träumt davon, nur wenige erreichen ihn: den Grand Slam. Keine Auszeichnung im Tennis schreit mehr nach sportlicher Exzellenz und internationaler Anerkennung.
Das Gewinnen eines der vier wichtigsten und prestigeträchtigsten Tennisturniere der Welt (Australian Open, French Open, Wimbledon, US Open) gelang tatsächlich nur wenigen deutschen Tennisspielern und - spielerinnen.
Zwei Namen dominieren allerdings eindeutig in unserem Gedächtnis, wenn wir an deutsche Tennisspieler und Grand Slams denken: Boris Becker und Steffi Graf. Es sind allerdingsin Wirklichkeit vier Deutsche, die die Ehre hatten, diese wichtige Errungenschaft im Tennis zu erreichen, nämlich Boris Becker, Steffi Graf, Michael Stich und Angelique Kerber. Doch auch im Doppel- und Mixed konnten deutsche Tennisspieler wie Kevin Krawietz, Andreas Mies oder Anna-Lena Grönefeld ihr Können unter Beweis stellen und Grand Slams im Doppel erreichen.
In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die deutschen Grand-Slam-Sieger, die wichtigsten Momente, die allen in Erinnerung blieben, und wie diese besonderen Errungenschaften den Tennissport in Deutschland bis heute prägen.
Mit gerade einmal 17 Jahren wurde Boris Becker der jüngste Wimbledon-Sieger aller Zeiten und legte eine Profikarriere hin, die kein zweiter Deutscher geschafft hat. Sein Erfolg ging sogar so weit, dass eine Art Tennis-Boom im Deutschland der 1980er Jahre ausgelöst wurde. Gefühlt jeder schaute, jeder spielte Tennis.
Becker, auch liebevoll “Bobbele” genannt, gewann insgesamt 6 Grand-Slam-Titel - davon drei Mal Wimbledon (1985, 1986, 1989), zwei Mal die Australian Open (1991, 1996) und ein Mal die US Open (1989). Wie er das schaffte? Er wurde zunächst einmal als Sohn eines tennisbegeisterten Vaters geboren. Schnell wurde klar, dass Becker ein einzigartiges Talent besaß, was entsprechend gefördert wurde (unter anderem wurde seine Ausbildung vom DTB finanziert).
Becker ging als einer der besten Serve-and-Volley-Spieler in die Tennis-Geschichte ein, seine offensive Spielweise mit schnellem und variablem Aufschlag sowie seine hart geschlagene Vorhand wurden zu seinen unverkennbaren Markenzeichen.
Boris Becker prägte die nationale und internationale Tenniswelt wie kein anderer und steuerte sehr dazu bei, dass Tennis in Deutschland in den 1980er Jahren sehr beliebt war. Man könnte sogar meinen, dass er eine ganze Generation an heranwachsenden Tennisspielern geprägt hat.
Wer Boris Becker sagt, muss im gleichen Atemzug auch Steffi Graf nennen. Zumindest, wenn es um die größten Tennisspieler in der Geschichte des deutschen Tennissports geht. Mit sage und schreibe 22 Grand-Slam-Titeln in der Open-Era setzte Graf neue Maßstäbe im Tennis, die bis heute für andere beinahe unerreichbar bleiben. Eine schaffte es allerdings: Serena Williams erreichte ganze 23 Grand-Slams, und damit einen mehr als Graf.
Das tut dem Ruhm von Steffi Graf allerdings keinen Ablang, denn sie ist tatsächlich eine der wenigen Tennisspielerinnen, die alle vier Grand-Slam-Turniere gewonnen haben: sieben Mal Wimbledon, sechs Mal die French Open, fünf Mal die US Open und vier Mal die Australian Open. Sie schaffte es im Jahr 1988 sogar, alle vier Turniere innerhalb eines Kalenderjahres sowie die Olympische Goldmedaille zu gewinnen, was man auch einen Golden Slam nennt - ein Rekord, den ihr bisher keine andere Spielerin nachgemacht hat.
Ihre besonders kraftvolle Vorhand war gefürchtet, genauso wie ihre variable Slice-Rückhand. Was sie allerdings zu dem absoluten Tennis-Superstar gemacht hat, der sie heute ist, ist ihre mentale Stärke. Einige mögen es Verbissenheit nennen, andere nennen es Ehrgeiz – was auch immer es ist, es trieb Steffi Graf voran und machte sie in den 1980er Jahren zur Königin des Tennis, die alles gewann, was es zu gewinnen gab.
Böse Zungen mögen behaupten, dass Michael Stich im Schatten des erfolgreichen Boris Becker stand – der “ewige Zweite”. Andere sagen, dass er ein hervorragender Tennisspieler war, der es sogar schaffte, Becker 1991 im Wimbledon-Finale zu besiegen. Auch im Doppel setzte sich Stich gemeinsam mit John McEnroe 1992 bei Wimbledon durch und gewann den Doppeltitel.
Neben diesen Grand-Slam-Siegen erreichte er 1996 die Finals der French Open und 1994 die der US Open. Stich muss sich also keineswegs hinter Becker und Graf verstecken, obgleich er nicht die schiere Anzahl der Titel erreichte, die die beiden aufwiesen.
Man könnte Angelique Kerber mit ihren drei Grand-Slam-Titeln auch als die deutsche Tennis-Ikone der 2010er-Jahre nennen. Nach Steffi Grafs Karriereende war sie die erste deutsche Tennisspielerin, die ein Grand Slam Turnier gewann. Ihr “Grand-Slam-Trio” begann 2016 mit dem Sieg der Australian Open, gefolgt vom Sieg der US Open 2016 und gekrönt wurde das Ganze, als sie 2018 den Wimbledon-Titel gewann (und Serena Williams im Finale besiegte).
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